Intro
Etna. Wir brennen.

Koexistenzen: Wie beeinflusst die Erfahrung der einen die anderen?
Handeln im Vertrauen: ein sich immer wieder miteinander Verbinden und voneinander Lösen in neuen Formierungen als ein komplexes System, das aus Unteilbaren besteht.
Die Benennung und Verortung unserer Selbst ist Ausgangspunkt für eine Befragung des Ist-Zustandes. Durch sie ergibt sich die Potentialität transformativer Impulse. Empfindsamkeit wachsen lassen und miteinander, füreinander einstehen. Durch Nähe von Destruktiven, Produktiven und ihren Wandlungen erschaffen wir Wirklichkeit. Denn unsere Sprache ist Handlung.
Vielstimmigkeit: In dieser Ausgabe materialisiert sich erstmalig der Zusammenschluss ETNA — in Sprache, Text-Körperlichkeit, Bildlichkeit und den schillernden Facetten ihrer Performativität. In den Dimensionen von co-belonging, co-production und co-becoming wird sie selbst zur Methode, die sich kontinuierlich entfaltet, nonlinear, non-hierarchical.
So wie Magma beim Durchbrechen der Erdoberfläche zu Lava wird, werden die hier verschmolzenen Ideen zu greifbarer Realität: als bedrucktes Papier, als Website, als performativer Raum.
By the time you're done counting your fingers the man is far away. You try to zoom in on him, but it's so dark, you can barely see his silhouette. A voice somewhat close to you is calling for help, when suddenly — the silhouette is gone. The man is gone. All you see is the grainy night. You zoom out a little, and there are many more eyes just like yours, looking on in disbelief. The man is gone. He has left. There is nothing more to see.

In einem Anflug von Panik

In einem Anflug von Panik, kurz nach Betreten des kleinen Geschäfts, angesichts der schieren Masse an Druckerzeugnissen, die unsere vier Wände verkleideten. Mein Zeigefinger hatte noch keine ganze Regalreihe, wie eine unmögliche, horizontale Treppe, abgeschritten, als bereits der folgende Gedanke durch mein Gehirn schoss: Welche Köpfe wohl hinter all dem steckten, und, von der Vorstellung getrieben – vor allem, wenn man sie nicht entlohnte; ihre Stimme könnte eines Tages zunächst nur zu einem bekannten, dann aber, wenn möglich, zu dem einen oder anderen fremden Cortex vordringen und sich in diesen, dessen Veränderung sie gleichzeitig bewirken würde, integrieren. Der Versuch, die Anzahl jener Köpfe abzuschätzen scheiterte kläglich, fiel mir doch spätestens nach einer vierstelligen Zahl ein, dass man ja jeden Kopf noch einmal mit sich selbst multiplizieren musste.
Wenn der Medientheoretiker Franco „Bifo“ Berardi das beschreiben würde, was mit der Metapher des kleinen Geschäfts gemeint ist, würde er den Begriff der Semiosphäre benutzen. Hinter diesem Begriff wiederum verbirgt sich die Vorstellung, dass die Gesamtheit der von uns Menschen codierten Zeichen gemeinsam mit ihren Trägermedien und der ihnen eigenen Zirkulation eine Art Kokon bildet, der unser kollektives Unbewusstes und damit auch unser eigenes umschließt. Man kann diese Sphäre durchaus als unsere Umwelt betrachten, durch die wir Menschen uns bewegen und zu der wir uns wohl oder übel in Beziehung setzen müssen. Man muss sich nur einmal umschauen, um sich zu vergewissern, dass diese Umwelt schon seit geraumer Zeit höchst technischer Natur ist. Sie beschreibt einen Automaten, der mit seinem funktionalen Rhythmus und einer stetig steigenden Taktfrequenz von allen Seiten mit unserem alltäglichen Leben interferiert - die Folge des dem (westlichen) Menschen eigenen Bestrebens nach Bändigung des Chaos („Natur“) und nach Berechenbarkeit des Lebens.
Den Ausgangspunkt für die Konstruktion dieses Automaten bildete das humanistische Projekt der Renaissance mit ihrer Behauptung der menschlichen Zentralperspektive in der Darstellung des Raumes und in der Konstruktion der Welt. Die bald darauf folgende Entdeckung Amerikas, die durch Landflucht grassierende städtische Lebenserfahrung, die Verbreitung von Texten durch die Drucktechnik, die Auflösung religiöser Identitäten, kurz, die Deterritorialisierung der Standpunkte und das Wuchern der Sinnesreize ließen das kollektive Bewusstsein schnell über den Anthropozentrismus der Renaissance hinauswachsen. Nur ein Jahrhundert nachdem die Vernunft als neues Licht in die Finsternis des Mittelalters getreten war, lief die Maschine, hastig erbaut mit all den neuen Erfindungen, heiß. Natur wurde zu Künstlichkeit, Vernunft wurde zu Irrsinn und das Sein wurde zum Schein.1 Dieser Übergang von der Rennaissance zum Barock scheint sich nun in der Wende vom 20. ins 21. Jahrhundert zu wiederholen. Während sich die Erweiterung der Erfahrungssphäre zur Zeit des Barocks jedoch innerhalb der physisch sichtbaren, materiellen Welt abspielte, war die Bewegung des 20. Jahrhunderts jene hin zur Abstraktion. Es handelt sich bei der Abstraktion um ein rein gedankliches, virtuelles Verfahren, das dem Gegenstand seine als unwesentlich erachteten Eigenschaften aberkennt, um ihn so zu verallgemeinern. Diese Operation überführt ein in der konkreten Wirklichkeit gegebenes Objekt über den Begriff in die Sphäre des Denkens. Alle Bestandteile der oben erwähnten Semiosphäre wie Sprache, Zeichen und ihre Medien zielen, auch wenn sie konkret materialisiert sind, letztlich auf das Denken als Ort einer vom Objekt unabhängigen Realität ab. Die technischen Entwicklungen des letzten Jahrhunderts haben den Prozess der Anreicherung dieser Semiosphäre exponentiell beschleunigt. Nicht ohne Grund wird mit Blick auf die Mediengeschichte und ihrer gegenwärtige Ästhetik von „Neo-Barock“ gesprochen. Wieder spricht man von Künstlichkeit und Wahnsinn (Demenz), nur dieses mal am Ort des Denkens, dem Gehirn.

In der Zwischenzeit war mein Finger an der übernächsten Regalreihe angelangt und hatte an einem ihm zu schmeicheln scheinenden Buchrücken Halt gemacht. Der übrige Teil meines Körpers war noch damit beschäftigt, auf den sich stetig beschleunigenden Puls zu reagieren, als sich die restlichen Finger meiner Hand zusammenschlossen und das besagte Buch unter Zuhilfenahme der zweiten Hand aus dem Regal hoben. Es war durchaus hübsch anzusehen, was sich besonders an der Doppelseite bemerkbar machte, an der meine Hand jetzt aufgehört hatte zu blättern. Ausschliesslich Buchstaben waren auf ihr zu sehen. Hier und da gewagt und doch präzise auf der Fläche platziert. Aber selbst nachdem es meinen Augen endlich gelungen war der Richtung zu folgen, welche die Buchstaben ihnen vorgaben, drang nichts von dem Inhalt, den sie verschlüsselten, zu meinem Bewusstsein vor. Es war, als hätte jemand kurz hinter meinen Augen eine schalldichte Wand eingezogen; und als diese begannen, die gedruckten Sätze zu lesen, spielte sich hinter der Wand etwas ganz anderes ab.

Es gibt verschiedene Konzeptionen des Gehirns. Der Begriff der Noosphäre leitet sich vom griechischen Begriff „noos“ für „Geist“ oder „Verstand“ ab und bezeichnet also die „Sphäre des menschlichen Geistes/Verstandes“. Es fällt auf, dass der Ursprung des Begriffs umstritten ist und auf verschiedenste Bereiche der Wissenschaft zurückführt. Einerseits „stammt [er] von dem russischen Geologen, Geochemiker, Mineralogen und Begründer der Geochemie, Radiogeologie, und Biogeochemie Wladimir Iwanowitsch Wernadski […], laut einer anderen Quelle hat Pierre Teilhard de Chardin [der wiederum französischer Jesuit, Paläontologe, Anthropologe und Philosoph war] den Begriff Noosphäre 1925 als erster in einem damals noch nicht veröffentlichten Aufsatz ‚La vision du passe‘ [dt. ‚die Vision des Vergangenen‘] verwendet“.2 Wernadski beschrieb mit dem Begriff die Umwandlung der planetaren Biosphäre in eine Sphäre der menschlichen Vernunft. De Chardins Konzeption ist die theologisch geprägte Vision einer solidarischen Menschheit, deren Geist sich immer weiter verwebt - in der die Bindung zwischen den Individuen wächst. Der Grund für diese detaillierte Aufdröselung liegt nicht nur im schönen Klang der Worte sondern auch darin, dass die scheinbare Distanz zwischen den Professionen dieser beiden Urheber als Argument für eine bestimmte topologische Struktur des Gehirns herangezogen werden kann. Das Gehirn muss als eine Membran, ein Abstand oder eine Leere verstanden werden, die sich zwischen einem Innen und einem Außen befindet.3 Es lässt Schichten dieses „Innens“, das wir gemeinhin als Geistiges oder Mentales beschreiben, mit Schichten des „Außens“, unserer Umwelt, der konkreten Wirklichkeit korrespondieren und sich gegenseitig zersetzen, wenn sie im Bewusstsein aufeinandertreffen. Das Gehirn begriffen als Struktur ohne Zentrum, die zwischen den Ebenen hin und her pendelt. Schließt man den Begriff der Noosphäre nun an den oben erwähnten Begriff der Semiosphäre an, wird deutlich, dass unsere Gehirne direkt mit der vom Menschen geschaffenen und codierten Umwelt verkoppelt sind, welche unmittelbaren Einfluss auf die Gehirn- und Denkstruktur nimmt. Durch die elektrochemische Funktionsweise der Synapsen, die bei jeder neu hergestellten Leitung einen Moment des Zufalls integriert, wird das kontinuierliche Netz des Gehirns immer wieder zerschnitten, unterbrochen und neu zusammengesetzt. Während also die Neurowissenschaft heute beweisen kann, dass sich die biophysische Struktur des Gehirns entsprechend der Umwelt anpasst und verändert, scheint die florierende Architektur der Semiosphäre im zunehmenden Maße inkompatibel mit dem Innen zu werden. Die Beschleunigung der Informationstechnologie zerteilt das Denken in ein Kurzzeitgedächtnis, in diskontinuierliche Abschnitte des Vergessens.4 Vor sich selbst fliehende Gedanken, Ideen, die kaum eine klare Gestalt annehmen und sich gleich wieder auflösen. Das Mentale erodiert hin zu einem nicht enden wollenden Kommen und Gehen von zufälligen Variablen, einem farblosen und undendlichen Rauschen. Es ist das unaufhörliche Zerschneiden und Wiederzusammensetzen des Bandes, welches das Selbst mit dem Anderen und der Welt verknüpft.
Ein wenig beschämt schlug ich das Buch wieder zu. Nicht, weil es mir nicht gelungen war, mich auf die wenigen Sätze zu konzentrieren. Vielmehr erschien es mir egoistisch, geradezu arrogant, mich lieber mit meinen eigenen Gedanken zu beschäftigen und mich nicht auf die Ideen anderer einzulassen. Es war jene Form von Selbstzweifel, die mir zur Vollendung der sich im Anflug befindlichen Panik noch gefehlt hatte. Ich musste wieder an die Köpfe denken, die das alles hervorgebracht hatten. Sicherlich viele unter ihnen von dem Wunsch beseelt, diese Wüste, in der wir leben, ein Stückchen bewohnbarer zu machen. Arme Tölpel. Wussten sie denn nicht, dass sie damit einstimmten in das allgemeine, immer lauter werdende Geschrei, in dem ihre Stimmen schließlich untergehen würden? Nie möchte ich werden wie sie, sagte ich mir, begleitet von dem Geräusch der elektronischen Glocke, die noch tönte, während die Ladentür hinter mir ins Schloss fiel. Und doch taten sie mir insgeheim leid, und so schwor ich mir, still und leise, für immer ein aufmerksamer Leser zu sein.

1 Franco Berardi, Breathing. Chaos and Poetry, Semiotext(e), Los Angeles 2012, S. 33-37.
2 https://de.wikipedia.org/wiki/Noosphäre, aufgerufen am 22. Oktober 2019
3 Gilles Deleuze, Das Zeit-Bild. Kino 2, Suhrkamp, Frankfurt 1997, S. 272.
4 Patricia Pisters, The Neuro-Image. A Deleuzian Film-Philosophy of Digital Screen Culture, Stanford University Press, Stanford, California 2012, S. 16.
You see many people around, but noone seems to pay much attention to you. They all follow the man. They are heading into darkness. The night slowly closes in on you. How did you get here? You don't know the past I made up for you yet. You still just have your own. Maybe you are dreaming? Try counting your fingers— One, two, three, four, five, six, seven, eight, nine, ten,..... eleven,... twelve.... thirteen,.... fourteen... really? Fifteen..? Sixteen.. Seventeen.. Eighteen.. Nineteen?! Twenty! Wow. That's too many. This is definitely not real. Do you still wanna continue?

...What do you mean, my tone?!

This is it. You hate exclamation marks, you hate these games, you hate this whole format. You stomp your foot. It makes a sound. You stomp it again and again. It makes a sound. Damn, the rhythm reminds you of a song.... Oooh, this my shit... All the girls stomp your feet like this: Few times I've been around that track, So it's not just gonna happen like that— 'Cause I ain't no hollaback girl —I ain't no hollaback girl .. Ohhh, this my shit... I heard that you were talking shit and you didn't think that I would hear it! People hear you talking like that getting everybody fired up. So I'm ready to attack, gonna lead the pack — Gonna get a touchdown, gonna take you out — that's right, put your pom-poms down, getting everybody fired up! So that's right, dude, meet me at the bleachers — No principals, no student teachers! Both of us wanna be the winner — But there can only be one! So I'm gonna fight, gonna give it my all, gonna make you fall, gonna sock it to you! That's right, I'm the last one standing, another one bites the dust! Oooh, this my shit.. This my shit.. Let me hear you say: This shit is bananas: B! A – N – A - N - A – Yea! This shit is bananas! B! A-N-A-N-A-YEA! Again! This shit is bananas! B! A-N-A-N-A-YEA! Few times I've been around that track so it's not just gonna happen like that, 'cause I ain't no hollaback girl! I ain't no hollaback girl! Few times I've been around that track, so it's not just gonna happen like that, 'cause I ain't no hollaback girl, I ain't no hollaback girl.....You realise you just sang the whole song from memory. You are surprised that noone interrupted you. You don't actually know if you sang out loud or if it was just in your head. You look at me. There is a long, uncomfortable pause. We are just staring at each other. The silence is slowly growing bigger. You are waiting for something to happen now. You are waiting for an option. You are waiting. Wait! I think something froze. We have to restart. Sorry for the inconvenience.
...Why the hell did you turn away?! This would have made some good material. Quick, follow him!
How?

A fable about a butterfly, a panda bear and a crocodile

Once upon a time, there was a young, beautiful panda bear, who lived deep in the woods and loved to spend its time playing with bamboo and building beautiful fortresses.
Sometimes, though, the panda bear was also a depressed and lonely panda bear. One day, it set off through the forest in search of bamboo to build a new fortress. To its surprise, hidden behind a tree, it saw a big, green crocodile. The panda bear got very excited! Was it a friendly crocodile? Was it a mean, angry, maybe even dangerous crocodile? Should the panda bear engage or run away?
While it was wondering what to do next, the crocodile started cautiously to approach. Because the crocodile had also seen the panda bear from afar and was very curious about this fluffy, soft bear. It got closer to take a good, long look. Was this panda bear cute like candy? Was it tender like chicken? Hmmmm, delicious it would be for sure, that much was clear! This crocodile couldn’t tears its eyes away from the panda bear. The crocodile started slowly circling, closer and closer, while the panda bear was daydreaming about a new life with its new crocodile friend. Maybe they could build an entire castle out of bamboo where they could stay together. Maybe it would take a long time, as the panda bear was a lazy bear and also loved to eat bamboo. But Oh! What fun they could have! They would make bamboo tea, the panda could watch the crocodile swim and show it all the beautiful, colourful butterflies it had seen the other day.
Daydreaming the day away, the panda didn’t notice the crocodile was only a few metres away, hidden in the shadows. The crocodile could smell the panda bear's soft fur very clearly now, it smelled so good, the crocodile wanted to devour it, tear it up, digest it, lick and own it... Drool ran down its green cheeks and its eyes almost popped out of its head. “If I am not careful now, this lovely panda bear will notice me”, the crocodile thought. And indeed, at just that moment, the panda bear stopped daydreaming, looked up and saw the crocodile almost beside it. The panda was surprised!
“How dangerous but how interesting it seems”. Clumsily, the panda bear got up to introduce itself and shake hands, like its parents had taught it, even though it was a bit scared.
Startled by the sudden movement, the crocodile jumped up. Usually, a crocodile is never scared! In its part of town it known as the most dangerous, fearsome of all the animals. Everybody knows that! But caught off guard, the crocodile's natural instincts kicked in. It opened its big mouth, its teeth glittered in the sun and with one big bite, it took off the panda bear’s head. And then, for just a split second, it anticipated something delicious, maybe even the best meal in its long crocodile life!
But it wasn’t like that. Panda bears taste the same as what they eat - bamboo, water - which makes them a disappointing snack for a hungry crocodile. But still the crocodile ate every morsel of the panda until nothing was left besides a pool of blood and a handful of bones.
The crocodile had such a full stomach, it was in pain and could hardly move. The best thing to do was to sleep it off. While it lay down on its side, the most wonderful butterfly flew by. “I’ve never seen anything as beautiful in my life”, thought the crocodile, as it dozed off and dreamed of the sweetest panda bear it had ever laid eyes on.
You walk behind him along a dark trail. You can barely see him and wonder why he is not using the other path, just a bit to the side, which is brightly lit. A voice behind you shouts his name, as if to remind him who he is. Colton doesn't look back. You watch him approach a closed gate.

Der Spanische Hof

You are looking into darkness as he brushes past you. For a second, you hear a clink-clank of glass, then all sound is gone.
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Die Sage der heiligen Ursula

Ein Text zum Lautlesen

In christlicher Zeit, da bereits die Enden der Erde sich zu Gott bekehret hatten, lebte in Britannien ein König mit Namen Deonotus, der getreu alle Bräuche des katholischen Glaubens erfüllte und also seine Untertanen regierte, dass er allzeit gedachte, wie er selber wieder Gott untertänig sein müsste. Er hatte eine Gemahlin, die an Adel und Glanz der Tugenden ihm gleich kam. Ihr Name war Anna. Beide warteten mit Sehnsucht eines Sohnes. Mit den Monden wölbte sich Annas Bauch. Nachts lag sie wach auf ihrem Lager und gewahrte in ihrem Bauch das Kind, gleich einem Fisch im Netze zucken. Sie gedachte still der Jungfrau Maria und der Frucht ihres Leibes Jesu und hoffte auf einen neuen König, der der Menschheit Segen bringe, der auf die hohe See hinaus fahre und die Insel der Glückseligen finde, das Land hinter dem Ozean, die Nebelstadt der Gerechten, mit Flüssen aus Milch und Seen von Honig, blühende Gärten, frei von Hunger, Krieg, Folter, Armut und Besitz. Gott aber schenkte ihr eine Tochter.
Weil sie nun einst wie David den Bären erschlagen sollte, das ist den Teufel, fügte es Gott, dass sie in der Taufe Ursula genannt ward. In königlichen Ehren erzogen, däuchte Ursula die Welt doch als geringe, vielmehr sann sie dem Gesetze des Herrn nach Tag und Nacht. Ursula war eine triefende Honigwabe, sie hatte Milch und Honig auf ihrer Zunge und ihre Seele war ein Garten. Außer diesen Gaben war sie noch von so wunderbarer Schönheit, dass der Ruf davon in die Weite ging. So vernahm von ihrer Schönheit und ihren Tugenden ein wilder Heidenfürst, der dachte alsbald, wie er sie seinem Sohne Aetherius vermählen wolle. Er sandte Boten an den Vater der Jungfrau mit reichen Geschenken und noch reicheren Versprechungen, aber auch Drohungen, falls er die Bitte nicht erfülle. Dem König Deonotus aber schien es unwürdig, seine Tochter, die mit dem himmlischen Bräutigame verlobt war, aus dessen Armen loszureißen und sie einem Manne unterwürfig zu machen. Auf der anderen Seite aber sah er schon im Voraus vor Augen seine Leute gemetzelt, sein Land verwüstet und die Tempel entweiht. Ursula ging das Leid des Königs sehr zu Herzen, sie lag in Fasten und Beten die Nächte, dass sie die Worte ihres Bräutigams vernähme, mit dem sie schon eine Seele war. Da der Morgen dämmerte, kam sie zu ihrem trauernden Vater mit heiterem Angesichte und sprach: „Ich werde den Antrag des Aetherius annehmen, unter drei Bedingungen: Erstens, du und Aetherius werdet mir elf Schiffe rüsten. Zweitens, ihr werdet mir drei Jahre Zeit gönnen, in denen Aetherius durch das Bad der Taufe gehe und dem Unterricht des katholischen Glaubens teilhaftig werde und drittens, ich will mir elftausend Jungfrauen erlesen und mit ihnen eine Pilgerfahrt unternehmen, in deren Verlauf geschehe, was des Herren Wille ist.“ Da ward der König erfreut, ließ die Boten kommen und verkündete ihnen, was Ursula forderte. Und die Jungfrauen wurden auserlesen, zu Hofe geführt und herrlich geschmückt und die Schiffe bereitet und geziert und es regten sich alle Hände um die Wette. Da trat die heilige Ursula unter das Heer, dankte und lobte Gott und ermahnte die Kampfgenossinnen zur göttlichen Liebe. Sie lauschten der Rede und erhoben ihre Herzen zu Gott und gelobten, ihren Fahneneid schwörend, Christo und seiner heiligen Lehre Treue. Das Meer war nahe: Auf ein Zeichen fliegen sie zu den Schiffen, gehen in See und beginnen ihre Übung bald zusammen, bald geteilt, bald wie Krieg, bald wie Flucht. So taten sie alle Tage, und da, wo sie passierten, jubelte das neugierige Volk zu den jungfräulichen Ritterspielen. Dann ließ Gott einen Wind hervorkommen, der wehte einen Tag und eine Nacht, und sie zogen endlich mit den Schiffen den Strom hinauf und kamen zur Metropole Germaniens, nach Köln. Sie machten Rast und in der nächtlichen Dunkelheit erschien der heiligen Jungfrau Ursula im Traume ein Mann mit englischer Klarheit, der sprach: „Wisse Tochter, du sollst mit deinem Heere gen Rom ziehen, allda beten und wieder hierher kehren in Frieden. Eurer keine soll vorher umkommen. Denn hier ist euch Ruhe bestimmt von Ewigkeit: denn ihr habt einen guten Kampf gekämpft.“ So sprach der Mann und verschwand. Ursula sah ihr Ende und das all ihrer Gefährtinnen, sie schmeckte ihr Blut auf ihrer Zunge, und hörte das Eisen in ihren Ohren. Als es Tag ward, berief sie die Jungfrauen zur Versammlung und erzählte alles: Sie aber jubelten und zogen unbeirrt stromauf bis Basel, banden ihre Schiffe daselbst fest und pilgerten zu Fuße nach Rom. Sie besuchten allda die Tempel der Heiligen wachend und betend und zogen dann dieselbe Straße gen Basel zurück, bestiegen die Schiffe und kamen glücklich wieder nach Köln. Vor Köln waren die Hunnen und belagerten die Stadt. Die Jungfrauen aber stiegen ohne Arg aus ihren Schiffen.
Jedenfalls gibt es dann eine ziemlich blutige, ziemlich brutale...
„He just jumped the fucking fence.“

Eingeweckte Rosen atmen nicht, eingeweckte Rosen sprechen nicht, eingeweckte Rosen existieren, existieren nicht.

F bringt die eingeweckten Rosen im Glas in Sicherheit. Sie hat Angst, dass A sie im Schlaf zerstört. Denn A träumt komisch. Er kann fliegen, nicht fallen. Ja, er kann fliegen, nicht fallen. Er träumt komisch. F’s Zimmer ist provisorisch eingerichtet - mit einem gefälschten blaustichigen Rembrandt an der Wand.

A schaut F fragend an - sagt nichts.

F Es klingt und fühlt sich an, als wäre ein Motorrad in der Wohnung.
A Die Rosen sehen eigenartig aus — wie eingeweckte Gurken.
F Ich habe keinen grünen Daumen. Zwei der echten Planzen, die ich besitze, haben mir meine Mitbewohnerinnen in meiner Abwesenheit ins Zimmer gestellt. Damit es nicht so leblos — kahl aussieht.

Kurze Pause

F Nach einer bestimmten Zeit stirbt bei mir immer alles.
A Das kleine Segelschiff aus Plastik reißt nicht, doch es brennt.
F Es riecht gefährlich. Doch ich wehr mich nicht.

Weitere kurze Pause

A Ja, aber warum Plastikblumen?
F Weil sie mich an meinen Uropa erinnern. Die Unechtheit wird so aufbewahrt, als wäre sie das Echteste der Welt. Durch die Form des Glases entsteht eine zusätzliche Wichtigkeit.
A Es ist dieses Konservieren von komischen Erinnerungen.
F Genau — vielleicht auch für Sachen, die andere als Unwichtigkeit, als Nichtigkeit sehen würden.
A Eigentlich ist dieses Ding hässlich, aber ich finde es schön – es erinnert mich an eine Spießigkeit. Diese Spießigkeit gaukelt mir ein Gefühl von Sicherheit vor im Kampf gegen die allgemeine, alltägliche Überforderung.
F Ich glaube zu denken, glaube zu fühlen, dass ich in dieser gewohnten Spießigkeit Sicherheit finden könnte. Dabei vergessen wir, dass wir eigentlich vor ihr geflohen sind – zu Recht.

Im Laptop läuft “What Was Her Name” von Dave Clarke feat. Chicks on Speed.

Will you accept this rose?

A door opens, and a man appears.

Tagpfauenauge

Als ich Kind war wollte ich aus wiederwachsenden Säbelzahnreihen bestehen.
Diese Gebisse wollten wuchern und schlingend, um den Kopf herum, Regenfälle aus einzelnen Spermien einreißen, wie sie als rote Ornamente das Pfauenauge benetzten.
Heute stachen sie die gallertgefüllten Fruchthäutchen so zärtlich verwoben mit süßlichen Stimmbändern des weiblichen Kronenkranichs
ein um singende Lilien zu keimen
ritze ich die Wimpern in die vielen Schichten der buttrigen Eichelknospe
bis sie sich zögerlich doch bedeckt als Tröpfchen zeigen
in denen erschrocken Harfe spielend Männer sich spiegeln
Fingerkuppen bersten zu seidenen Fädchen benetzen das weichste Teil der Blüte
als er weint wenn Penisspitzen des Aurorafalters liebkosen
dann platzen wie Nektar getränkte Faltenwürfe
ihren Körper umschließen bis verpuppt und schlummernd
Schwärme
Schwalbenschwänzchen schwangere Austerbäuche öffnen klirrend funkeln Perlenergüsse beginnen zu schwitzen bersten glitzernde Häutchen
gefüllt mit reifem saftdurchzogenem Fleisch prall und
pink
Tropfen für Tropfen zwischen meinen...
Lippen bepinselt und glasiert leckt mich vom Guss ergossen ausschmelzenden Ausgüssen
zu Füßen locken tänzelnde Gestalten
trunken
und nass vom dünstenden Schweiß sprudelt zu schwellenden Flüssen befruchten die klebrige Narbe der strahlend gelben Iris kondensiert sie schwer
satt bemalte Wachskaspeln
immer wieder auf und ab schwemmen schäumende Lüster
Schimmerregen prasseln in die seidige Haut meiner Hodenfältchen lutsche sie aus kleines Wesen wie buttrige Locken dein Zünglein liebkosen
dann tosen näcktige Äuglein mit Granaten und Chrom funkeln zur Decke streift schillernde Eichelsaugen den Tropfen mit
Orchideenplusterlippen
haucht mir sie Blut hinein
in Zartheit geifernde Blättchen umschließen fast ganz mein Rachen
benetzt das Gewebe
jetzt keimen sie dort spindelnd Gerüche wie triefendes Fett von fahlen Faltern bläulich unter Haut versteckt zittern sie flittern empor zu Bett
leuchtet ein Körper herzhafter Scheibe weiß und dick voller Samentrief rief die Scharm
keucht und knistert weiches Netz vom
Nachtpfauenaugen Flügel flimmert auf blendet zu Staub mein Pflänzchen dort wächst
Okay, so, they flew him in from California. Like, it took him 11 hours and 49 minutes — almost 12 hours — to come and sit on this couch with her. And then, finally, he says this: Don't hesitate to follow where your heart is. Following your heart doesn't always mean that it's easy. But you gotta think longterm. — honestly, that's what he said, and thats how he convinced Cassie to leave the show.

Ebbe und Flut

Die Sonne steht tief über den Nadelwäldern. Letzte Strahlen scheinen durch die Baumkronen hindurch. Kühler Wind setzt ein. Die Spiegelungen der dunklen Nadelbäume reflektieren auf dem immer dunkeler werdenden See. Mit jeder deiner Bewegungen schiebst du sie zur Seite, trotzdem tauchen sie wieder auf, sobald du weit genug weg bist.
Deine Bewegungen werden langsamer. Der Schwimmstil des Kraulens wäre jetzt nicht mehr möglich. Du hast Schwierigkeiten, beim Brustschwimmen das Tempo zu halten. Deine Beine sind relativ fit. Deine Arme werden immer schwerer. Dein Nacken schmerzt. Du tauchst kurz ab, um Energie zu sparen. Für kurze Zeit lässt du deine Arme und Beine ruhen und gleitest durch das mittlerweile schwarze Wasser. Deine Umgebung beherbergt nun keine Lichtquellen mehr.
Nacht.
Durch die fehlenden Lichtstrahlen setzt nun die Kälte ein.
Der Wind wird kühler und streicht über deinen nassen Kopf, wenn du auftauchst.
Deine Beine sind nun nicht mehr brauchbar. Wenn du an Land wärst, würdest du fallen und deine Beine wären schwer wie Beton. Deinen Armen geht es ähnlich.
Die Kälte breitet sich im Wasser aus. Deine Finger werden blau. Schwarz. Im Wasser sehen sie schwarz aus. Du verlierst die Kraft, dich über Wasser zu halten und sinkst.
Das Wasser ist stechend kalt. Frierendes Wasser.
Über deinem Kopf entstehen Eiskristalle. Sie breiten sich auf der Wasseroberfläche aus. Eine dünne Schicht trennt dich vom Rest der Welt. Letzte Krämpfe breiten sich in deinem Inneren aus. Die Schicht wird immer dicker, bis es keine Möglichkeit mehr gibt, sie zu durchbrechen. Alles wird schwarz. Du erkennst kein Oben oder Unten.
Deine Wahrnehmung wird diffus/löst sich auf, dein Orientierungssinn ist unbrauchbar.
Deine Lungen werden erdrückt. Du sinkst immer tiefer. Du fällst, du sinkst, du schwebst. Die Grauzone, aus der es keinen Ausweg gibt.
Du lässt es zu.
Alle Hoffnung auf Befreiung deiner Seite sind vorbei.
Dunkelheit. Schwarz. Kalt.
Gefangen in einem Nichts. Ein Gefängnis, dessen Grenze nicht mehr fassbar ist. Unantastbar. Schwarze, kalte, blaue, kalte Hände. Zerdrückte Gedärme. Zerquetschter Kehlkopf.
„Ich sehe nichts.“
„Ich fühle nichts.“
„Ich würde lieber Schmerz und Trauer fühlen, als in dieser Ohnmacht zu schweben.“
Ende. Dein Ende.
Was kommt jetzt?
ich will diese fucking grauzone nicht
f i c k d i c h f i c k d i c h f i c k d i c h f i c k d i c h f i c k d i c h f i c k d i c h f i c k d i c h f i c k d i c h
Kraftvolle Revolte des eigenen Körpers. Du wehrst dich. Wenn der Tod keine Option ist, muss man aus dem Leben eine Option machen. wehr dich gegen dich. Dein Kopf lügt und du musst dich wehren. Jetzt.
Grelles Licht. Schmerz. Du fühlst Schmerz.
Die Ohnmacht löst sich, der Raum wird fassbar. Du siehst dich selbst von außen. Abstand. Verständlich.
Mehr Licht. Oben. Oben ist mehr Licht. Du bist zornig. Zorn bedeutet, dass etwas wichtig ist. Wenn etwas wichtig ist…das Potential hat wichtig zu sein, dann ist man nicht verloren. Du bist nicht verloren. Wehr dich.

Laute Geräusche. Deine Sinne sind überstrapaziert. Eine warme Strömung. Du treibst nach oben. Etwas fasst dich.
Du.
Du. Nur du.

nur du kannst die fucking Grauzone verlassen
nur du kannst das fucking Eis brechen
nur du kannst dich aus der Scheiße ziehen

aber du kannst anderen helfen, sich selbst zu helfen.


Wehr dich für dich und die anderen.
He glances at you, and he reaches out. For a split second, all you can see is his hand. You might as well have been blinking. Already he has moved on, and you are shaking.

In one graceful move, he leaps up and pulls himself over the 8ft fence.
You can’t believe he just did this. You reach over and try to get a last glimpse of him, but all you see is darkness. He is gone.




o.T.

„He just jumped the #&#*!* fence.“

Mein perfekter Alltag, Meditation

Ich bin nicht glücklich. Ich möchte etwas verändern. Ich weiß aber noch nicht was, oder wie.

Wie stelle ich mir meinen denkbar angenehmsten Alltag vor?
Wenn ich die Augen schließe und mich das frage, dann schießen mir Bilder und Gefühle in den Kopf. Ich spüre, dass sich mein Chemiehaushalt im Gehirn verändert, allein schon durch die Vision, die in mir erscheint. Es ist eine Art von Meditation. Einfach nur die Augen schließen, meine Fantasie machen lassen und es kribbelt im Bauch. Ich nehme mir die Zeit, schließe die Augen, blende alles aus, denke an die Frage und schaue, was passiert. Die Eindrücke kommen einfach. Dann spüre ich es, wow - da will ich hin! Was muss iech dafür ändern? Ich kann mich auch einfach mit der Fragestellung an sich auseinandersetzen, um etwas zu verändern. Was ist Alltag? Kann etwas perfekt oder angenehm sein, wenn es zum Alltag geworden ist? Verliert dieser Alltag dann an Wertschätzung? Ändert sich die Version davon oft? Stimmungsabhängig? Falls ja, gibt es eine Konstante, die wie ein roter Faden heraussticht? Nichts muss so bleiben, wie es ist, wenn ich es nicht will. Mein Blickwinkel ist meine Realität, wird zu meiner Realität. Also, wie stelle ich mir meinen „perfekten Alltag“ vor? Hier eine Anleitung, die zugleich als Beginn und erster Schritt in meine selbstbestimmte Gegenwart führt.

Anleitung
Ich brauche: Zeit, die ich mir nehme, weiße Blätter Papier, eine Schreibunterlage, einen neuen Stift, mit dem ich gut schreiben kann, und etwas, um meine Augen zu verbinden. Ich suche mir einen ruhigen Ort, an dem ich nicht abgelenkt werden kann. Es sollte so still wie möglich sein. Ich schalte mein Handy aus. Zuerst lese ich mir das Folgende durch. Dann beginne ich.

Schließe Deine Augen. Lege die Augenbinde an, wenn möglich. Lege Dich auf Deinen Rücken auf den Boden oder mache es dir in einer Position bequem, die für Dich angenehm ist. Fühle in Deinen Körper. Nichts soll Dich stören. Finde die Position, in der Du für eine Weile sein kannst.
Wenn Du sie gefunden hast, – lass Dir dabei ruhig Zeit – atme tief durch die Nase in Deinen Bauch ein. Halte diesen Atem dann für zwei bis drei Sekunden in dir und atme langsam durch den Mund wieder aus. Beim Einatmen stellst Du Dir vor, wie frische, angenehme Luft in Dich hineinfließt. Während Du den Atem in Dir trägst, merkst Du, wie sich diese frische Energie in Dir ausbreitet, wie ein helles Licht. Das machst Du in aller Ruhe, und so gut Du kannst. Dann atmest Du langsam durch den Mund wieder aus. Du atmest so lange aus, bis Du nicht mehr kannst. Atme langsam aus. Dabei drückt die frische Luft Deine alte, dunkle und abgestandene Energie hinaus.
Wiederhole es, bis Dein Körper sich entspannt. Mit jedem Mal fühlst Du dich leichter und lebendiger. Dein Körper ist nun entspannt. Du bist ganz ruhig. Wenn Gedanken kommen, dann versuche nicht in sie hineinzugehen, sondern lass sie vorbeiziehen. Stelle Dir vor, Du hast geschlafen und Du bist nun erwacht. Es war ein sehr erholsamer Schlaf und Du fühlst dich lebendig, in Deiner Kraft und Energie. Stelle Dir nun Deinen perfekten Alltag vor. Es gibt nur Dich, und Deinen Wunsch von Deinem perfekten Tag. Gehe diesen Tag in deiner Vorstellung durch. Nichts hält Dich zurück. Du darfst Dir alles ausmalen, was sich für Dich richtig und gewollt anfühlt. Du kannst auch warten und Bilder kommen und gehen lassen. Wenn Du mit einem resonierst, gehe hinein und schaue, was passiert. Die Realität im Außen existiert nicht.
Wie spät ist es? Ist es morgens um 5 Uhr? Oder schon 11 Uhr? Wo wachst Du auf? Sieh Dich um. Wie sieht es aus? Was siehst Du? Was umgibt Dich? Wer umgibt Dich? Was tust Du als erstes? Was tust Du als nächstes? Gehst Du hinaus? Bleibst Du drin? Arbeitest Du? Arbeitest Du nicht? Wie bist Du unterwegs? Stell Dir den Tag vor, mit dem Du zufrieden bist, der für Dich und Dein Gefühl angenehm ist. Unabhängig davon, wie Deine Tage in der Realität sonst aussehen. Versuche Dir Deinen Tag und Deine Umgebung so vorzustellen, dass Du gern aufstehst, um ihn zu leben. Versuche jede Kleinigkeit, die Dir in deinem tiefsten Inneren wichtig ist, mit hineinzunehmen. Was machst Du am Nachmittag? Und am Abend? Wenn Du deinen Tag in deiner Vision erlebt hast, dann stell Dir vor, Du legst Dich zum Schlafen hin. Wo legst Du Dich hin? Du entspannst Dich wieder. Achte auf Deinen Atem. Atme langsam ein und wieder aus. Mit jedem Einatmen durchströmt Dich helle Energie. Du spürst jetzt Deinen Körper, er ist durchströmt mit Energie. Er ist aufgeladen mit Deiner Kraft. Nehme die Augenbinde, falls du eine benutzt hast, nun ab. Wache auf und pack es an! Du bestimmst Deinen Tag. Dein subjektives Empfinden von einer Realität, in der Du Dich gut fühlst, wird Dich leiten. Es gibt hier allerdings kein allgemeingültiges Rezept. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Wir dürfen aufhören, in Kategorien zu denken. Wir können aufhören, Angst davor zu haben, so zu sein, wie wir sind. Wir sollten aufhören Angst zu haben, einen falschen Weg zu gehen. Es gibt keinen falschen Weg. Es gibt nur die Angst vor dem Weg. Um die Welt zu verändern, verändere Deine Welt. Schreibe alles auf, was Du gesehen hast. Lass Dir Zeit. Wenn Du damit fertig bist, schreibe einen typischen Tag aus Deinem alten Leben auf. Vergleiche nun die beiden Lebensentwürfe und ändere alles, das von Deiner Vision abweicht und in Deiner Macht liegt. Ändere alles, was Dich daran hindert, Du zu sein. Arbeite auf Deine Vision von Deiner Realität hin. Du allein hast die Macht etwas zu verändern. Jetzt.
Wiederhole diese Meditationsreise immer wieder, um Dein Außen dem Innen anzupassen.
He pretends not to notice your gaze. He holds onto his wallet and proceeds to walk down the few steps towards you.

Im gonna go., she said.
Okay., he said.
Are you mad at me?, she asked.
Im not mad. I love you., he said.
I love you., she answered.
Bye., he said.

Untitled

Der Glanz war abstoßend und anziehend. Ich passte in es’ Hand und es passte in meine (hierbei kommt es nicht auf die Größe des Körpers an - es ist vielmehr eine psychische als eine physische Fähigkeit). Die Abstoßung wurde nur größer (nie kleiner), sodass die Schale sich irgendwann löste und das innere Fleisch offenlegte. Es blickte mich an, ohne Schale nur mit Fleisch, und ich sah das erste Mal es’ Fasern, Muskeln und Maserungen. Meine psychische Fähigkeit reichte nicht aus, also setzte ich es behutsam auf es’ Plattform zurück, wandte mich ab und erzählte mit Freude erfüllt, dass nun meine psychische Fähigkeit nicht mehr ausreichte.
Die anderen Personen, die hier noch wohnen, haben vermutlich einen eisernen Kreislauf und ihre Sleep Paralyis Demons längst mit eigenen Händen bezwungen.
Mir reißt das Wasser aus dem Duschkopf gefühlt ein Loch in den Rücken, weshalb ich mich gegen Duschgel entscheide und schnell aus der selbstgebauten Dusche steige.
Geöffnet nur für den geladen Gast, der in die Form passt. Wenn du kannst wartet es dort, fertig gedeckt, nur für dich.
Amorphe Weisheit getränkt in tierischem Blut.
Fast untergegangen in weichen Händen, verloren zwischen langen Nägeln, als sie plötzlich fragte: „Wer willst du sein?“

Impressum

Etna ist eine von Julie Hart, Ris Pascoe und Nor Akelei initiierte, konzipierte und gestaltete Publikation.

Autor*innen: Shirin Barthel, Mariana Göllner, Louis Hay, Leonie Sowa, Leila Brinkmann, Eva Dittrich, Sophia Eisenhut, Alexander Klaubert und Francis Kussatz, Julia Lackner, Toni Mosebach, Sebastian Schmidt, Jul Zureck, Lea Dippold, Sofia Nogueira Negwer, Julius Pristauz, Philipp Zöhrer

Lektorat: Lukas Pieper
Druck: Riso Club Leipzig
Schriften: Palanquin (by Pria Ravichandran), #PCMyungjo (by Apple), Pinyon Script (by Nicole Fally)

Um eine Printausgabe zu erwerben, schreibt eine Mail an mail@etna-project.net
Preis: 10 € + Versand (2,70 €)

Herausgegeben von Julie Hart, Ris Pascoe und Nor Akelei.

Dank an: Angelika Hart, Jakob Anton Hörnig, Anselm Benedikt Hötte, fonda, Jung-Lee Type Foundry, Sebastian Koth, Ilse Lafer, Lukas Pieper, Michael Ohme, Bettina Wija-Stein

Mit freundlicher Unterstützung des Studierendenrats der HGB Leipzig.

© 2020 Etna
© 2020 Autor*innen
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